Ende Oktober 2016 fragte Natasja, Sidneys Mutter, ihren Sohn, ob er vorbeikommen könne. Sidney (19) erklärte damals, er sei in Urlaub. Natasja hat ihn bis zum 7. Dezember 2016 noch ein paar Mal kurz gesprochen, aber er war recht kurz angebunden und beantwortete ihre Fragen äußerst knapp. Danach kamen die Nachrichten von Natasja nicht mehr bei ihm an und er war nicht mehr erreichbar. Polizeiliche Nachforschungen haben ergeben, dass sich Sidney erst drei Wochen in einem Haus in Groesbeek (Gelderland, NL) und anschließend drei Wochen in einem Haus in Den Oever (Noord-Holland, NL) aufgehalten hat. Am 10. Dezember 2016 hat man ihn dort zuletzt gesehen. Kurz vor seinem Verschwinden hat Sidney im Internet noch nach „dünn besiedelten Gebieten“, einem verlassenen Krankenhaus in Stosswihr (Vogesen, Frankreich) gesucht und in seiner Mailbox hat man eine Zugfahrkarte nach Colmar gefunden. Sein Handy war zuletzt in Straßburg (Frankreich) aktiviert.
Sidney ist ein ruhiger, nicht sehr gesprächiger, zurückhaltender junger Mann, dem seine Freiheit wichtig ist. Er wollte nach seinem Realschulabschluss beim Militär arbeiten, hat dort aber die psychologische Eingangsprüfung nicht bestanden. Er wohnte bei seinem Vater in Assendelft. Sidney hatte schon immer ein großes Interesse für die Natur und für Reisen. Ein Jahr, bevor er als vermisst gemeldet wurde, machte er sich zu Fuß auf nach Spanien, musste aber aufgrund von Unwettern schon sehr bald wieder heimkehren.
Laut seiner Mutter machte ihn die Perspektive einer 40-stündigen Arbeitswoche nicht glücklich, er sehnte sich nach mehr Freiheit. Zum Ende der Grundschule stand ganz oben auf seiner Wunschliste: Vagabund werden. Daran reizte ihn die Freiheit beim Wandern und Umherziehen, das Leben weit weg von den Massen und mehr in der Natur.
Als Sidney als vermisst gemeldet wurde, hat die Polizei seine Vorgeschichte und seine Online-Aktivitäten durchleuchtet. Die Informationen, die sich daraus ergeben haben, haben jedoch nicht zum Aufenthaltsort von Sidney geführt. Er gab danach wenig Anknüpfungspunkte für weitere Ermittlungen. Die Hinweise, die im Laufe von Natasjas Suchaktionen bei ihr eingegangen sind, haben leider nicht dazu geführt, dass ihr Sohn gefunden werden konnte.
Natasja, Sidneys Mutter, sucht weiter nach ihrem Sohn, bis er gefunden wird. Es schmerzt sie sehr, das Gefühl zu haben, damit allein gelassen zu werden. Natasja hat die Hoffnung, dass ihr Sohn noch lebt, nicht aufgegeben. Sie hofft, ihn irgendwann wiederzusehen. Zusammen mit ihrer Familie, Verwandten und Freunden reist sie nach Frankreich, um dort nach Sidney zu suchen. Dort verteilt sie auch Flyer in Städten und in Waldgebieten, in denen viele Wanderer unterwegs sind. Sie hofft, dass irgendjemand Sidney gesehen hat.